Secret Belgian Binding – Making Off Teil 2

Nachdem nun also das Cover steht, fehlen noch die Blätter, um daraus ein Notizbuch zu machen.

Dazu nehme ich vier Blatt in A5 und falze sie in der Mitte mit meinem Falzbein. Danach ordne ich sie zu einem Segment, indem ich sie ineinander stecke.

Nun lege ich meine Schablone mit den Löchern in die Mitte und fixiere sie. Ich nehme meine Ahle und steche durch die vorgestochenen Löcher hindurch, bis ich unten ankomme.DSC_0411DSC_0413DSC_0414

Das wiederhole ich, bis ich die gewünschte Anzahl an Segmenten habe.DSC_0416

Zum Binden nehme ich Häkelgarn, das ich vorher mit Bienenwachs behandele.DSC_0418

Ich fange von der zukünftigen Rückseite des Notizbuchs an und lege das Papiersegment in Position. Dann steche ich mit der Nadel von Innen nach Außen, sodass das ein gutes Stück Faden lose herabhängt. Das bleibt zunächst so.

DSC_0421

Im nächsten Schritt führe ich die Nadel unter die zwei Fäden am inneren des Buchrückens, ziehe es etwas an (nicht zu fest, da der Faden noch lose ist) und führe die Nadel zurück durch dasselbe Loch ins Innere des Segments.

DSC_0422DSC_0423DSC_0424

Wer sich wundert: ich benutze hier eine gebogene Nadel, wie sie auch etwa Sattler benutzen. Eine normale reicht auch völlig, aber ich finde es einfacher, später immer wieder um den Faden am Buchrücken zu kommen, wenn der Platz immer weniger wird.

Jetzt geht es weiter durch das nächste Loch. DSC_0426

Und dasselbe Spiel von vorn. Unter den Fäden des Buchrückens durch und die Nadel wieder in das Loch zurückführen, Faden straffen. DSC_0430

DSC_0431So macht man weiter, bis man am Ende angelangt ist.

DSC_0437

Hier wird der Faden auf die Außenseite des Segments gezogen, aber liegengelassen. Denn jetzt widme ich mich dem Fadenende vom Anfang. Den habe ich so lang gelassen, dass ich leicht eine Nadel einfädeln kann und noch einen Knoten machen kann.

Den Knoten ziehe ich dann nach Außen.

Jetzt widme ich mich wieder dem Faden am Ende. Hier schlinge ich den Faden zweimal rum und ziehe ihn fest. Danach führe ich die Nadel in das neue Segment.

(Ab hier unterscheidet sich meine Methode von denen, die ich in den Videos gesehen habe. Ich hänge sie euch wieder unten an, damit ihr selbst nachsehen könnt.)

Danach geht es in das nächste Loch. Wieder um die Fäden des Buchrückens und zurück ins Loch.

Das wiederhole ich nun, bis ich wieder ganz oben angekommen bin.DSC_0453

Hier wickele ich den Faden wieder zweimal herum und führe ihn in das nächste Segment.

DSC_0458

Ab hier wiederholt sich der Prozess: ins nächste Loch, um den Faden des Buchrückens, zurück ins Segment und so fort. DSC_0463DSC_0473

Es werden immer mehr Segmente. Dabei werden es auch immer mehr Schlaufen um den Faden am Buchrücken.DSC_0478DSC_0479

Das mache ich nun, bis das Buch gefüllt ist und nichts mehr hineingeht.

An dieser Stelle schlinge ich den Faden einmal um den Faden des Buchrückens und führe ihn wieder zurück nach Innen. Hier mache ich, wie am Anfang, einen Knoten und ziehe ihn nach Außen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann dort auch noch mal einen Knoten um den Buckrückenfaden machen.

DSC_0511Fadenenden abschneiden und fertig ist das Notizbuch.

Und sollten einmal die Segmente ausgehen und es ist noch Platz, mache ich einfach neue. Es räufelt sich nichts auf oder dergleichen und bevor ich weitermache, ziehe ich einfach den Faden nochmal etwas straff.

Auch wenn der Faden zum Binden zu kurz ist, braucht man nicht zu verzweifeln: einfach wie beschrieben am Ende des Segments einen Knoten machen und nach Außen ziehen. Faden abschneiden und dann wie zu Beginn mit einem neuen Faden anfangen.

Und auch Fehler sind nicht schlimm. Ich mache selbst welche, lerne aber immer daraus. Hier habe ich einmal zu fest am Faden gezogen und das Papier eingerissen.DSC_0483

Hier ist der Knoten nach Vorn durchgerutscht, was ich nicht wollte.

DSC_0500

Ich bin nicht perfekt, das ist alles, was ich damit sagen wollte.

Vom ersten Versuch zu diesem habe ich schon einiges erfahren und weiß nun auch, wie ich die Segmente näher aneinander binden kann. Bei den blauen Erdbeeren habe ich 20 Segmente, in dem ersten, breiteren dagegen 22 Segmente. Der Unterschied ist deutlich, wie ich finde.DSC_0506

Und für diejenigen, die sich die Videos gern noch ansehen möchten:

Ich hoffe, mein Making Off war verständlich und hat eure Neugier befriedigt.

Wenn ich in Zukunft auch mit Stoffen binden kann, bin ich gespannt, ob und wie es mit dem Secret Belgian Binding funktioniert und inwiefern es die Haptik zwischen Faden und Buchrücken beeinflusst.

Ich gebe euch Bescheid, wenn ich dahingehend Ergebnisse habe.

Hinterlasse einen Kommentar